WordCamp 2010 – ein Rückblick

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 13 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Das letzte Wochenende habe ich mich in der Hauptstadt aufgehalten, das erste mal seit 22 Jahren. Insofern war für mich nicht nur das WordCamp ein Ereignis der Eindrücke, sondern ebenso die Stadt und die Menschen.
Ich möchte euch gern einen Eindruck meines Empfinden von diesem Wochenende wieder geben – dabei bin ich sicher aus der Richtung des Orga-Team etwas voreingenommen, oder habe eine andere Sicht, da ich unsere Bemühungen und Aufwände kenne. Vielleicht ist es trotzdem spannend und damit komme ich der Pflicht nach, die ich bei einigen Leuten offen habe.

Die Kollegen von Inpsyde sind in erster Linie das Rauschen im Ohr – wir sehen uns aktuell maximal zwei mal im Jahr und fühlen uns doch verbunden. Wir lösen und leiden so viel gemeinsam, lernen uns und das Business kennen. Insofern ist das WordCamp auch für uns eine Chance unsere Erinnerungen an das Aussehen des Anderen aufzufrischen und ohne Headset oder Telefon sprachliche Kommunikation zu betreiben. Ich freue mich immer sehr auf das Treffen und hoffe daher auch, dass WordCamp gut verläuft – die Teilnehmer zufrieden sind und wir unsere freie Arbeit erfolgreich getan haben.

„Netzwerken“

Der wichtigste Punkt bei einem WordCamp ist für mich der Austausch – wir schaffen eine Plattform, legen einen Termin fest (wobei wir immer abhängig von den Beitreibern der Location sind), so dass Interessenten zum Thema Web und WordPress sich austauschen können. WordPress ist flexibel – wir sollten es auch sein; für mich macht das die Möglichkeiten des Web aus und die Mauer im Kopf ist sicher ein falscher weg.

Die Mauer im Berlin ist hoffentlich nicht im Kopf

Inhalte

Inhaltlich steuern wir nur bei, wenn wir eigene Sessions abgeben dürfen und zeitlich können. Für mich ist das nicht immer einfach und das Camp ist damit immer kontrovers von mir gesehen wurden, denn als Mitglied des Orga-Team, hat man fast immer zu tun – es gibt immer etwas zu klären, zu organisieren. Leider konnte ich keine Session im Ganzen besuchen, gab es doch die eine oder andere spannende Thematik – Lob an Michael und Silvia – diese beiden Sessions konnte ich Bruchstücken sehen und beide Themen empfinde ich als spannend und wichtig.

Austausch & Gespräche

In erster Linie suche ich also Gespräche, dabei komme ich nie auf mein Ziel – es ist einfach zu viel und ich würde oft gern mit fast jedem in einen Austausch kommen. Da treffe ich Dirk oder Jens und viele andere, mit denen ich via Netz & Telefon im Kontakt stehe und finde dann leider immer nur bruchstückhaft die Zeit, mit den Leuten zu plaudern. Das ist der Nachteil, wenn man organisiert und wir wollen, dass es den Leuten gefällt – also muss hier und da immer was getan werden. Die Kostendeckung ist nicht so, dass wir einen Event-Organisation beauftragen und fertig – hier steckt enorme Eigenleistung drin. Vermutlich könnte auch wir dann entspannen und die Beine hoch legen.

WM Zeit - Entspannung macht sich breit

Aussichten

So lange machen wir aber weiter, wenn die Besucher des WordCamp es denn wollen. Insofern schauen wir auch, dass ihr einigermaßen gut versorgt werden – Obst für die Fitness, Kuchen für die Nerven und Getränke für die Spannkraft, möglichst alles 4free – die 10€ sind eine Spende und werden in den kommenden Tagen einer Organisation übergeben. Sie dienen lediglich als Aspekt, um nicht willkürlich den platz zu bloggen und somit die beschränkten Anmeldungen zum WordCamp auch wirklich für kommende Besucher zu haben.

Geschmäcker sind verschieden – zum Glück

Es ist nicht leicht, den Geschmack aller zu treffen – was dem einen gefällt, ist dem anderen noch lange nicht recht. Wir wollen jedes Jahr einen anderen Ort anbieten, wollen verschiedene Sachen versuchen und uns weiter entwickeln. Daher ist es gut, wenn ihr Feedback gebt, Ideen einbringt. Einige Leute haben dies direkt am Ende der Sessions getan, anderen schreiben Beiträge dazu und andere senden uns eine Mail.

vielen, vielen Dank für das WordCamp 2010! Es war eine unterhaltsame und informative Zeit. Ich habe wieder einmal viele nette und offene Menschen kennengelernt, wofür ich Euch sehr dankbar bin. Auch die Einzelgespräche waren wegweisend.

Meinen Respekt an Euch alle für die Organisation! Ihr habt nie den Eindruck gemacht, dass Ihr müde wärt, ganz im Gegenteil: Wer hinschaute, hat Euch immer wuseln und organisieren sein, ausnahmslos!

Es war toll, von der Verpflegung bis hin zu den Inhalten, von den emotionalen Momenten der WM ganz abgesehen. Aber eben auch das war möglich.

RIESEN DANK AN EUCH ALLE!
Dirk

Themenvielfalt & Kenntnisstand

Klar ist wohl, nicht allen kann man es recht machen. Trotzdem wollen wir ein Konglomerat an Möglichkeiten anbieten, jeder soll sich wieder finden und wohl fühlen. Inhaltlich ist das eher schwer – die Themen, das Level der Sessions muss durch die Besucher kommen – wir geben nur den Rahmen. Und dieser Rahmen soll möglichst gut für eine Unkonferenz geeignet sein, wobei wir den Begriff des BarCamp schon aufweichen und im Vorfeld Sessions einreichen lassen, bewerten lassen und einen obligatorischen Programmplan erstellen. In diesem Jahr empfand ich es als besonders wertvoll, dass dies so ist, denn die Bereitschaft für Sessions, die man adhoc zum Camp vorstellt, war doch recht gering. Im Laufe des Tages haben sich dann noch einige ergeben – hier gilt es mutiger sein. Im Nachhinein erfährt man dann im Gespräch, hätte ich doch, wollte ja und naja … Schade, die Chance für Feedback und für Austausch hat man nur an diesem einem Tag.

Nachhaltigkeit

Vielleicht ist das ja wirklich zu diskutieren, vielleicht sollte man zwei Tage in Erwägung ziehen – aber: ich denke, dass es nichts bringt, aktuell sind die Vorträge so, dass man einen Tag gut füttern kann; alles weitere ist Zeit, die viele nicht geben wollen – mein Eindruck. Der Freitag hat sich etabliert und auch da kommt nur ein Teil der Leute, ist doch hier die Chance am größten, neue Leute zu treffen, in den Austausch zu gehen und ein Netzwerk zu bilden. Gerade im Sektor Web, besonders wenn man beruflich in diesem Bereich tätig ist, sehe ich im Netzwerk die größte Chance.
Viele Webworker sind Einzelkämpfer – man kann nicht alles wissen, muss man auch nicht, man muss wissen, wen man fragen kann oder wer einem hilft – und brauchen das Netzwerk. Hier sehe ich die Stärke und daher sollte man gerade dieses Netzwerk auf solchen Veranstaltungen wachsen lassen und pflegen.

um es noch mal persönlich zu sagen: es war ein absolut geniales Wochenende! Ihr habt da wirkliches tolles auf die Beine gestellt, trotz widriger Bedingungen wie Strom, Wetter und Fußballspiel…
Thomas

Location

Ein großes Problem für uns als Orga-Team ist immer die Location – nicht einfach etwas zu finden und alles sicher abzuklären, so auch hier. Im letzten Jahr wurden wir da seitens Intershop sehr verwöhnt. Im betahaus muss man dann in den letzten Tag vor dem Camp erfahren, dass es keine Stühle und kein Strom gibt, obwohl wir seit Monaten in Verbindung stehen. Hier hilft nur Improvisieren und zum Glück waren wir in Berlin, Stühle und Kabeltrommeln konnten kurzfristig organisiert werden. Unsere Planung war damit aber auch hin, von der Kalkulation ganz zu schweigen. Gleiches gilt für die Timeline, da man die Stühle dann gegen 22Uhr abholte, anstatt wie geplant um 20Uhr. So war dann ein langer Tag spät zu Ende, die Folgen waren im Kopf und den Füßen in erster Linie zu spüren und als meine Frau dann den Tisch beim Inder als Kopfkissen nahm, ging ein aufregendes und spannendes Wochenende zu Ende es blieben einige Gespräche am Sonntag morgen beim ruhigen Frühstück.

Fazit

Ich für meinen Teil habe viele Leute getroffen, kennen gelernt und mein Eindruck: WordPress und Menschen scheinen nicht nur mir Spaß zu machen. Auf ein neues, immer besser, immer mehr und immer mit diesem Elan und der Freude. Die gute Stimmung war ja auch schon vor dem WM-Spiel auf dem Camp vertreten und ich war begeistert, wie viele die gute Stimmung halten konnten, auch wenn nicht alles perfekt ist.

Es gibt noch so viel zu erzählen, aber ich bin wohl noch immer ein wenig verschlissen und so will ich hier schließen und danke für die vielen netten Kontakte. Vielleicht gibt es eine weitere Auflage des WordCamp – wir werden sehen.

Von Frank Bültge

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