SOA – serviceorientierte Architektur und die Verständnisfrage

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 17 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

SOA ist in aller Munde und im letzten Jahr war es das Thema in der Business IT-Welt. Viele sehen SOA als neue Technik und SAP will es bei jedem Kunden sehen. Das Problem des Verständnis liegt aber in der Sichtweise – SOA ist keine Technik – SOA ist ein Denkmuster. Nur wenn man sich dessen bewusst ist, kann man die Vorzüge von SOA für sich entdecken.

SOA steht für: Service Oriented Architecture, auch Service-orientierte Architektur, ein Ansatz zum Entwurf verteilter Systeme im Softwaredesign

de.wikipedia.org/wiki/SOA

SOA ist kein technischer Standard – SOA ist Denkmuster. SOA ist nicht schnelllebig und käuflich – SOA ist zeitintensiv und langlebig. Dies ist Stärke und Risiko zugleich und erschwert die Durchsetzung im Unternehmen. Das Denkmuster SOA ist verknüpft Geschäftsprozesse mit der Informationstechnologie besonders eng. Und damit wird es wichtiges Mittel zur Ausführung von Prozessen. SOA wird erhalten, und entwickelt sich stetig weiter.
Der Nachteil, dass man SOA nicht kaufen kann, ist die Schwäche vieler SOA-Projekte. SOA ist nicht käuflich, auch wenn es als Schlagwort auf vielen Produkten steht. Es ist nicht käuflich, weil es Paradigma ist und keine Technik, kein Produkt. Um SOA zu leben, müssen Geschäftsprozesse sauber definiert werden. Nicht das Zusammenspiel von Produkten, die den Stempel SOA tragen, ist die Lösung – sondern die Definition.

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Von Frank Bültge

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7 Kommentare

  1. Es gibt sie noch, die wirklich guten Momente im Leben. Lieber Frank, wir kennen uns nur via Netz und doch könnte ich Dich für diesen Beitrag einfach abknutschen. Keine Angst, ich lebe glücklich in einer Beziehung 😉 ..

    Seit etlichen Jahren, schon lange bevor die Welt SOA kennenglernt hat, habe ich mir in Firmen meinen Mund fusselig geredet, daß eine ernthaft betriebene Serviceorientierung ein eineindeutiger Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern sein kann. Ich habe immer auch angeführt, daß man durch die Einführung eines einzigen konkreten Produktes serviceorientiert wird, sondern das ‚Service Orientierung‘ im Gegenteil ein permanenter Prozeß ist, der lebt und der sich auf alle Abläufe und Workflows einer Firma beziehen muß. Ich habe Vorträge gehalten, habe Präsentationen aufgesetzt, habe Konzepte entwickelt für einen anderen Umgang mit firmeninternen Resourcen. Allzu häufig habe ich seinerzeit aber feststellen müssen, daß die Welt offenbar noch nicht reif war für solcherlei Gedankengut.

    Beispielsweise sind Geschäftsprozesse nur dann optimal aufgesetzt, wenn sie eingebettet sind in einen Gesamtkanon von Abläufen und Workflows. Die IT seitige Umsetzung ist nicht mehr und nicht weniger als der Teil eines Ganzen. Die Umsetzung dessen, was wir heute allgemein unter SOA verstehen, ist meist extrem komplex, erfordert, wie Du das auch sagst, einen langen Atem und es braucht lebensnotwendig die volle Unterstützung der Führunsgriege des betroffenen Unternehmens. Serice-Orientierung läßt sich weder für Angestellte noch für eine IT-Architektur ‚befehlen‘. SOA ist schlußendlich eine Firmenphilosophie, die man jeden Tag neu leben muß. Jeder kleine und kleinste Ablauf und jegliche Handlung sollten täglich neu überprüft und optimiert werden. All das macht klar, daß SOA nicht via Lizenz zu kaufen sein kann. Wie Du schon sagst, ist der Hype um SOA derzeit sehr groß und wo ein Hype ist, wachsen Begehrlichkeiten. Unternehmen wollen an einem solchen Hype mitverdienen und ganz generell ist dies ja auch gar nichts Negatives. Man darf dabei einfach nur nicht übersehen, daß nicht ein einziges Softwareprodukt im Mittelpunkt steht, sondern das es um die die Art und Weise geht, wie ein Unternehmen seine Aufgaben und Abläufe organisiert. Bis vor einigen Jahren waren Firmen eher selten willens, sich einem derart komplexen Thema zu widmen. Man konnte Geld auch vedienen, ohne sich diesem komplexen Veränderungsprozess zu öffnen. In vielen Branchen werden die Margen aber seit längerer Zeit geringer. Wer eine Zukunft haben will, kann seine Produkte und Dienstleistungen nicht nur noch über den Preis verkaufen. Vielleicht ist dies ein gutes Umfeld, um Entscheidern mehr als früher klarzumachen, daß es sich auch lohnt, eher langfristig orientiert zu handeln. Der Begriff der Nachhaltigkeit gewinnt in diesem Zusammenhang stark an Bedeutung.

    Ich bedanke mich nochmals für Deinen Artikel! Es ist ein schönes gefühl, wenn man wenigstens manchmal feststellt, daß man nicht alleine gegen Windmühlen kämpft 😉 .. Ciao, Markus

  2. Und ich bedanke mich für die Bestätigung, dass die weite Welt im Netz nicht nur nach WordPress-Plugins schreit. Es ist schön, eine solche Bestätigung zu bekommen, denn auch bei mir raufen sich die Haare, wenn ich es immer wieder erläutern muss und die Führungsebene immer nur hören will, was man dabei verdient.
    Aber es ist noch schöner, dass man als Hobby-Blogger doch Zuhörer in derartigen Gebieten hat.
    LG Frank

  3. WordPress ist ein geniales Tool. Und wenn ich an die gesamte SocialMedia- und BlogSzene denke, dann muß ich schon sagen, daß es da vieles gibt, was extrem Spaß macht. Andererseits merkt man der Szene und den Leutchen in so manchen Momenten eine geradezu jugendliche Ungeduld an. Es ist schwierig, dies anzusprechen, denn einerseits bin ich selber (hoffentlich) noch nicht zuuuuu alt um manchmal hoffnungslos begeistert zu sein von manchen Möglichkeiten, die sich mir bieten und zweitens will ich auch nicht, daß ich als Jemand wahrgenommen werde, der Web 2.0 etc. nur als substanzlose Mode ansieht. Im Gegenteil glaube ich sehr an das, was sich da entwickelt. Aber natürlich kann man auch manchmal Übertreibungen beobachten. Das ist sicher nur natürlich und das sollte man wohl den begeisterten Leutchen zu Gute halten, denen man virtuell und wirklich manchmal begegnet 😉 ..

    Was das Berufliche angeht, so ist es genau diese gerade oben besprochene Obsession, die man bei SocialMedia derzeit sooo stark spürt, die einem im normalen IT-Alltag manchmal zuuu wenig begegnet. Die Menschen sind nach meinem Empfinden manchmal einfach schon zuuuu abgeklärt. Ich freue mich deshalb immer, wenn ich Menschen (im Web oder im Leben) begegne, denen man anmerkt, daß sie für das Brennen, was sie tun. Genau diese Herangehensweise, genau diese Lebensphilosophie ist mir nämlich auch selber sehr nahe. In diesem Sinne sende ich Dir in das schöne Eisenach herzliche Grüße an einen Bruder im Geiste :-). Rock and Roll‘ .. Markus

  4. Hallo kc,
    danke für die Blumen. Mit vaidität ist das so eine Sache – wobei ich versuche möglichst oft valid zu sein, was nicht immer gelingt, vorallem wenn ich Code poste. Die aktuelle Seite ist aber valide, wobei sich ja die unterschiedlichen Validatoren unterscheiden. (der eine fehler stecktz im JS, das ich aber nciht verändern kann, da es von einem anderen Service kommt.)
    LG Frank

  5. hallo frank,

    nun hast recht. ich persönlich habe auch schon die erfahrung gemacht, dass nach einigen modifikationen gewisser dateien das endresultat plötzlich nicht mehr valide war. jedenfalls wünsche ich dir noch einen schönen tag.

    gruss,
    kc

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