WordCamp 2011 – Eindrücke eines Getriebenen

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 12 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

WordPress ist ein Teil meines Alltags geworden, mit WordPress wurde auch das Nutzen des Webs aktiver; sei es als aktiver Entwickler – aus Spaß und Kundenwunsch – oder auch nur als kleines Teil in einem großen Netzwerk.
Ich habe schon mehrfach die Aussage getroffen, wie ich sehr ich das Web schätze, dies liegt nicht allein an den Möglichkeiten und der schnellen Entwicklung, sondern eher an der Möglichkeit auf neue Leute zu treffen, die entweder gleiche Interessen haben oder sich irgendwo im Geiste mit mir treffen. Um dieses Netzwerk analog für mich zu bestätigen, sind zentrale Treffen eine wunderbare Sache. Und so ist für mich auch die Erwartung des WordCamp voll erfüllt; ich habe Leute getroffen, die ich zum Teil schon ewig kenne – gefühlt, nicht wirklich; das Netz bringt mir die Leute nah. Ich habe Leute getroffen, die für meine Artikel einfach mal Danke sagen, persönlich, ohne Spamschutz und mit direkter Nähe – einfach toll. Dafür liebe ich diese Camps, egal in welcher Form.
Ich will in der Lobby sitzen, am besten dauerhaft, und nach und nach kommen die Leute hinzu, die mich ansprechen wollen, oder die ich suche – leider fehlt oft die Zeit dazu und da ich ein Teil des Organisationsteams bin, wird noch mehr Zeit genommen. Wie immer, ich bin auf der Flucht, von einem Thema zum anderen und die Fähigkeit des Multitasking hilft kein bischen.

Schon Wochen im Vorfeld freue ich mich, von Freitag – Sonntag möchte ich nur reden, mich austauschen und Spaß haben, Spaß mit Frunden, die ich meist nur via Skype oder Telefon hören kann. Dazu gehören die Kollegen von Inpsyde ebenso, wie die Freunde, die ich über das Web gefunden habe. Aber die Zeit reicht nicht.

Los geht’s

Die Anreise startet am Freitag, wir sind zum Teil ab 5 unterwegs und Köln erwartet uns; der Urlaub dafür schon lange eingereicht. Die Tage sind voller Pflichten und die Nächte zu kurz um alles nach zuholen. Schon im Bus können wir reden, uns austauschen und das Gefühl der Familie bei Inpsyde bestärkt mich – das gefällt, egal wie unsere Stärken und Schwächen aussehen. Wir haben vieles gemein, Interesse an ähnlichen Themen und die Bereitschaft, sich auf den Anderen im Team einzulassen. Gleich geht es mir mit den Nahestehenden, die im Netzwerk aktiv sind und die ich suche um zu Reden, um Abzufragen, um mich auszutauschen, um zu Lernen, um die Vorzüge der Freundschaft zu genießen.

Die Menschen in dieser Wolke könnten unterschiedlicher nicht sein, trotzdem lassen wir uns auf uns ein, immer wieder und viel zu wenig direkt und analog. Das WordCamp ist ein Teil dieser Treffen und vielleicht sollte ich mir dir Frage stellen, ob ich daran noch Teil haben will; soll ich mich engagieren und organisieren; können wir uns nicht einfach ohne den Rahmen treffen; die Community außen vor lassen? Nein – meine ich, weil aus der Community die Kontakte entstehen, weil ich neue Gesichter finde und weil jeder einmal beginnt und hoffentlich ebenso von anderen lernen kann, wie ich.

Sessions

Keine der Sessions auf dem WordCamp gibt mir neue Informationen, dies beziehe ich auf die Themen, die ich besucht habe. Die wiederum sind entweder zufällig entstanden oder aus anderen Eckpunkten. Das Team, in dem ich mich befinde, das Netzwerk, mit dem ich mich austausche gibt mehr Infos und Lösungen, als das WordCamp bieten kann – vielleicht wird dies mal anders, aber darauf habe ich keinen Einfluss.

Trotzdem möchte ich ein Teil beitragen, ich möchte Input für mich und möchte einigen Wünschen nachkommen. Daher wurde eine Session zum Thema Mehrsprachigkeit mit WordPress erstellt. Die Frage dazu kam schon öfter und ich habe die auch schon auf anderen WordCamps dargelegt, eben nur auf dem Flur oder dem direkten Gespräch; im Netz findet man dazu genug Information. Da wir die Lösung oft für Kunden nutzen, leider nicht immer identisch und immer auf den Kunden zugeschnitten, ist die Idee gereift, dass wir eine Lösung auskoppeln wollen, die die Community frei nutzen können. Parallel soll es eine Premiumversion geben, die diverse Zusatzfeatures inne hat. Eine Session auf einem WordCamp gibt aus meiner Sicht den besten und direkten Kontakt zu den Nutzern, so dass ich also unsere Ideen abfragen kann, Bestätigungen oder Ideen einhole. Die Werbung für das Produkt ist maginal, die erreiche über diverse Blogs besser; wenn wir dies wollten. Das Feedback erscheint mir gut und daher wird es die Lösung hoffentlich in wenigen Wochen geben.

Bei der Session

Wünsche sind keine Ziele

Im Zusammenhang der Sessions würde ich mehr Mut wünschen, aber auch mehr Vorbereitung und ein aktives Publikum! Ich würde mir ebenso mehr Themen wünschen, die aktueller Natur sind bspw. html5 oder JavaScript-Lösungen. WordPress ist eine Applikation im Web, mit der man einiges machen kann und sie bedarf in erster Linie die Kenntnis der Entwickler, die das Ziel der Site oder des Kunden umsetzen und parallel alle Themen aus dem Webumfeld. Darum muss und will ich auf einem WordCamp nicht nur Themen hören, die direkt mit WordPress zu tun haben. Eine Ausnahme macht Silvia für mich, da Sie Themen beleuchtet, die ich wichtig finde und nicht perfekt beherrsche – den Zusammenhang WP kann sie gern weg lassen; ich will die Infos wie man vorgeht und was man alles beachten muss. Bei Nachfragen beantwortet Silvia dies aber gern.

Workshops?

Es gibt die Idee im Team eventuell Workshops anzubieten, da man immer wieder hört, ich will was mitnehmen. Aber dazu braucht man Referenten, die das Wissen auch vermitteln können und nur wenige wollen dies kostenfrei tun. Parallel kommt das Problem der Zeit dazu, da man in einer 45 minütigen Session nicht viel vermitteln kann, geschweige denn den Charakter des Workshops aufnehmen. Dazu bedarf es mehr Zeit. Ich schule Entwickler in und mit WordPress in der Regle mindestens 2 Tage und gehe dabei direkt auf die Themen ein, die im Vorfeld aus den Reihen der Entwickler kommen. Nur schwer abbildbar im Rahmen eines WordCamp, ohne die Teilnehmer vorher zu kennen.

Community hin oder her

Das WordCamp ist eine Veranstaltung aus der Community und für die Community rund um WordPress. Darum sind wir offen für Ideen und Unterstützung. Ab und an bekommen wir aus den Reihen dazu auch Hinweise, die wir beachten und nutzen, wenn möglich. Die reine Kritik ist erhört, aber hilft uns nicht – ich wünsche mir konstruktive Kritik. Jeder macht Fehler, dazu sind sie da. Ich mache sie gern, weil ich daraus lerne und ich stehe dazu. Wer keine Fehler macht, der ist in meinen Augen entweder nicht ehrlich, oder die ihm gestellten Aufgaben sind zu einfach.

Nur Bares ist wahres

Ebenso brauchen wir für das WordCamp einen gewissen finanziellen Rahmen, den Sponsoren abdecken sollen. WordPress selbst hat viele Nutzer in den Reihen der großen Unternehmen und Medientempel in Deutschland – wir haben einige davon als Kunden und sind dankbar. Aber wir verstehen auch die Absage zum Sponsoring, da die Besucher des WordCamp nur sehr bedingt im Interesse dieser Unternehmen sind. Daher sind wir auch dankbar für die Sponsoren, die uns immer wieder unterstützen. Insbesondere bin ich dankbar, für Unternehmer, die WordPress zwar kennen, in der Regel nur über die Oberfläche und den Namen, und trotzdem einen Teil leisten, der das WordCamp in der jetzigen Form – frei von Kosten für den Besucher – ermöglicht. Die Aussage dieser Sponsoren ist immer ähnlich; sie bewundern die Community und die Zusammenarbeit mit uns, das Engagement für eine Software und wollen eine Teil beisteuern.

Ende und aus, nicht vorbei

Ich fliehe noch immer; zu Hause eingetroffen, nach dem WordCamp, die Verarbeitung der vielen Inhalte ist aufwendig; die Tochter will aber nun ihren Teil wieder einlösen und schon jetzt trüben mich die Gedanken, wie wird die Kritik zum Camp ausfallen. Wenig zeit, denn eine neue Woche beginnt und mein Arbeitgeber fordert mich in der Regel immer ganz und ein wenig mehr. Am Abend dann die Themen der Kunden und Privat aufarbeiten, Luft holen, Abstand gewinnen und nun doch einen Artikel schreiben – wie immer auf der Flucht, Zeichen für Zeichen – kein Korrekturlesen – die Gedanken fließen direkt aus dem Kopf, über die Finger, in die Tastatur zu diesem Artikel.

Dieser Artikel stellt im übrigen meine jetzige Meinung dar, und nur meine persönliche Meinung; er ist geprägt von Eindrücken verschiedener Menschen. Im Netz gibt es viele Artikel zum WordCamp in Köln, sucht sie und bildet euch eine Meinung, eure Meinung! Vielleicht sehen wir uns im kommenden Jahr wieder oder zum ersten mal und bitte, ansprechen; den Kontakt suchen.

Danke möchte ich Sagen, danke an die Leute, die mich angesprochen haben, die ehrlich und direkt den Kontakt suchen; egal warum. Ich habe mich sehr gefreut, den einen oder anderen kennen gelernt zu haben – ebenso die weiblichen Gäste! Ich danke den Personen für die lieben Worte oder den direkten Austausch – ich hoffe, wir können da weiter machen, wo wir aufgehört haben und so tun, als sei keine Zeit vergangen. Ich hatte eine Menge Spaß …
Ach, und danke für die Bilder an Alex, habe mich köstlich amüsiert; auch wenn ich mich nicht wieder erkenne, dafür werde ich hoffentlich in Jahren mit Conny drüber lachen können.

Von Frank Bültge

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