Blue Beanie Day 2014

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 9 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

bueltge_blue_beanieHeute setzen eine ganze Reihe von Webentwicklern ein Zeichen mit dem Symbol der blauen Mütze – Bewusstsein für Webstandard ist der kurzgefasste Hintergrund der Idee „Blue Beanie Day„. Es schadet nicht, sich damit ein wenig auseinander zu setzen, egal ob man blaue Mützen mag oder nicht.

Seit fast einem Jahrzehnt ist die HTML5 Entwicklung aktiv und sie hat in meinen Augen viele positive Resultate erzielt.

  • Semantik 1 – Wir haben eine Semantik, die verständlich ist, die sich an die Bedürfnisse im Netz anpasst. Parallel haben wir diverse Möglichkeiten um die Grundsemantik header, main, footer weiter zu detaillieren.
  • Semantik 2 – Mit den vielen neuen Möglichkeiten wird es aber auch komplizierter. Div-Suppen waren semantischer Unsinn, sind aber leicht verständlich beim Entwickler, der nur das sichtbare Resultat im Auge hat.
  • Semantik 3 – Die neuen Möglichkeiten lassen komplexe Strukturen zu und man kann von grundauf semantisch seine Website planen, was dementsprechend zu einem erhöhten Aufwand führt. Letztlich sicher ist man sich nur, wenn man ausreichend Erfahrung und entsprechende Tools zur Kontrolle mitbringt. In der Regel werden sicher diverse Vorgaben populärer Systeme oder Repositories kopiert.

Der Standard HTML5 ist für mich ein klares Plus, gibt mir Strukturen (Elemente und Attribute) die ich einsetzen kann und ich versuche einen Mittelweg zwischen Aufwand und „Übersemantik“ zu erreichen. Allein die bessere Übersicht im Quellcode macht mir Freude und immer wieder gilt es den Istzustand in Frage zu stellen und zu Lernen. Fakt ist aber auch, damit wird es nicht einfacher ein Resultat zu erzielen, was uns glücklich macht und bei HTML erreichen wir den gleichen Status wie im Coding mit Programmiersprachen – der Code von gestern ist „Legacy“. Es wäre sicher hilfreich, wenn wir mehr praktische Beispiele bekommen, die ggf. auch die Wertigkeit nachgewiesen haben. Das W3C und die WHATWG bieten zwar Beispiele an, aber die Gesamtstruktur muss man sich doch im Vorfeld selbst erarbeiten.

Nicht zu letzt ist also ein Blue Beanie Day mehr als das Ändern des Avatars, es soll zum Nachdenken anregen, ggf. Diskussionen entfachen und sicher auch an die Vielfalt im Netz erinnern. Aber gerade diese Vielfalt macht es für mich so spannend am und im Netz dabei zu sein. Vielleicht ist also der eine oder andere ebenso angeregt darüber nachzudenken, sein Tun in Frage zu stellen oder auch den Hintergrund, das Ziel für die blaue Mütze zu verstehen.

Von Frank Bültge

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