Short Feeds: Es stinkt mir

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 15 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Ich bin sauer!
Man diskutiert und prophezeit dem mobilen Markt den großen Durchbruch, dabei werden die kleinen Clients immer besser, fähiger und multimedialer. In anderen Bereichen diskutiert man, wie man den IE6 ausbremst und wie man das Markup klein hält, aber elementare Möglichkeiten, die uns das Leben in vielfacher Hinsicht vereinfache, werden missbraucht und stehen selten im Bezug auf die Benutzeranforderung.

Es stört mich nicht, wenn man Feed unnötig mit zusätzlichen Content aufbläht, weil es zum Teil ein Mehrwert für den Leser sein kann; es stört mich nicht, wenn man den Feed mit Werbung ergänzt, so lange man sie dezent und hinweisend einsetzt – aber es stinkt mir gewaltig, dass immer mehr Nutzer der Meinung sind, sie müssen ihren Feed gekürzt ausgeben!

Ja, ich weiß, Content-Diebstahl ist in aller Munde und diverse Ansätze werden dahingehend verfolgt – aber bringen tun die meisten nichts. Meint man wirklich ein gekürzter Feed hält vom Klauen ab, es gibt zig Klassen, die das Auslesen von HTML ermöglichen, dazu braucht man kein XML, auch wenn es schöner und einfacher ist.

Ähnlich könnte man über den Punkt Traffic diskutieren – auch Feeds sind Traffic und lassen sich mit unterschiedlichen Ansätzen auswerten.

Ich bin nicht immer online, fahre viel Bahn, was zum Teil Bestrafung genug ist, und lese Feeds beispielsweise offline mit Hilfe von Gears auf dem Rechner oder auf dem iPod Touch mit Byline. Es stinkt mir daher, dass ich dann den Teaser lesen darf, der mitunter nicht mal aussagekräftig ist. Zum Lesen des Beitrags komme ich dann nur in sehr seltenen Fällen, da ich es nicht vormerke und nur im Gedächtnis behalte, wenn es sehr interessant war.

Im Zuge meiner Erregung werde ich nun nach und nach alle gekürzten Feeds aus meinem Reader löschen. Feeds sind für mich eine elementare Sache und haben das Verhalten im Web wesentlich verändert. Es geht nicht an, dass man das zerstört und missbraucht. Zum Konsumieren von Inhalt in der heutigen Zeit bleibt nur wenig Zeit und die Vielzahl ist gewaltig. Mein Interesse ist vielfältig und ich will mich weiterhin rund um diese Interessen kümmern, daher mag ich einfache und effiziente Lösungen zum Konsumieren von Inhalten. Feeds sind genau darauf zugeschnitten. Ich brauche keine Anpassung des Feeds an das Design der Site, ich will den puren Content. Für den Genuss lese ich Magazin, die sich mit Themen beschäftigen, die nicht dem schnellen Wandel unterzogen sind und genieße beispielsweise das Layout in Papierform der National Geographic.

Ich besuche gern Websites, schaue mich gern um und gebe zu – es macht viel mehr Spaß auf einem schönen Design unterwegs zu sein. Aber all dass entschädigt mich nicht für die vielen Vorteile von Feeds.

In diesem Sinne: Bitte ändert eure Einstellungen und gebt mir euren Content zum Lesen. Sucht Alternativen zu den Gründen die Euch dazu bewegen, den Feed zu kürzen und schaut euch um: viele großartige Seiten im Netz liefern ihren Content im FullFeed – tut es auch!

Von Frank Bültge

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