Thüringen Erfahren All-Road in 2022

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 1 Jahr zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Die Welt der Angebote rum um längere Radtouren hat sich enorm erweitert. In diverse Ecken des Landes, darüber hinaus auch, gibt es Angebote für potenzielle Teilnehmerinnen ausgewählte Routen unter die Reifen zu nehmen. Das Angebot ist recht breit, vom Wettkampf bis zur offenen Einladung.

Aus meinem Blickwinkel haben gerade die Veranstaltungen Zulauf, die einige Erinnerungen bieten, Zeitnahme und Listung der Ergebnisse sind offensichtlich beliebt. Ebenso Pakete, wo es insbesondere Einsteigern leichter gemacht wird, teilzunehmen, nicht sofort mit allen Problemen und Entscheidungen allein zu stehen. Dies kann bspw. bei Abbruch und Verpflegung ein wichtiger Aspekt sein.

Thüringen Erfahren in seiner Form war dahingehend schon immer spartanisch. Es gibt einen Track, nimm oder lass. Parallel gibt es ein Datum an dem die Chance zum Treffen und Austauschen besteht, an dem man Gleichgesinnte treffen kann und ggf. auch mit ihnen fahren kann. Aus der Veranstaltung heraus gibt es aber keine Gruppen, keine Zeitnahmen und keinen Support. Die Idee von TE war und ist, nimm die Herausforderung an und teste dich selbst. Lerne Thüringen auf deinem Rad kennen und lerne dich kennen.

In diesem Jahr gab es erstmalig eine Strecke, die nicht ausschließlich auf Asphalt verlief. TE hat also zwei unterschiedliche Zielgruppen angesprochen. Für beide Angebote gibt es ausreichend Interesse, was Anfragen und Austausch beweisen.

Kosten?

Ebenso gab es in diesem Jahr erstmalig Kosten, wenn man am Event-Tag starten wollte. Dafür gab es keine materielle Leistung, sondern der Kostenaufwand sorgt für eine Versicherung der Teilnehmerinnen und versichert mich als Veranstalter, was immer ein Problem war. Dafür habe ich mich der Gründung des Bikepacking Deutschland e.V. angeschlossen. Ein Verein, der genau dies deckelt und die Aufwände für diese Themen nicht bei jedem Veranstalter allein lässt. Ich wollte mich nie darum kümmern, ich wollte Menschen auf das Rad bewegen, Thüringen zeigen und Menschen kennenlernen.

Beim Start am Pfingstwochende – wie jedes Jahr seit 2018 – waren dieses Mal „nur“ sechs Teilnehmer dabei, keine Frau. Warum kann ich nur vermuten und am Ende hilft es mir auch nicht. Ich möchte mein Format ähnlich beibehalten, den Aufwand nicht erhöhen. Das Scouten von Routen und die Planung eines Wochenendes ist ausreichend Zeit für das Thema. Parallel ist die Familie auch eingebunden, die mich für die Themen frei hält, Kuchen für den Start bäckt und hilft, dass ich es zeitlich schaffe und die vor Ort Zeit dann auch genießen kann.

Was fehlt?

Trotzdem der Aufruf – was fehlt euch, damit ihr kommt, damit ich sehe und spüre, dass die Arbeit geschätzt wird und wertvoll ist?
Mir sind die Zahlen egal. Die Anzahl der Teilnehmerinnen spielt keine Rolle, sondern das Feedback. Aber letztlich steckt viel Zeit und Mühe in einem Track, andere Menschen helfen mir in ihren Regionen, da sie sie besser kennen und schneller prüfen können. Lohnt die Mühe noch oder ist es vertane Zeit im Sinne des Angebotes?

Gravel auf TE

Besonderes Augenmerk hatte ich in diesem Jahr auf die Allroad Strecke gelegt. Es ist doch ein erhöhter Aufwand eine Strecke abseits der Straße zu bauen und sie solide zu gestalten. Digitale Werkzeuge sind in dem Umfeld noch nicht so gut mit Daten versehen, dass man sich auf großen Abschnitten darauf verlassen kann. So basteln Stefan, Fabian und ich viel am Track. Fahren immer wieder Ecken ab und final versuche ich mich dann an einem Tag. Dabei spüre ich insbesondere wie viel mehr Aufwand es ist, da ich an Punkte der Verbesserung halte, digital Vergleich mit Realität und Notizen im Handy hinterlege um am heimischen Rechner die Route dann zu finalisieren. Es ist eine zusätzliche Belastung zum eigentlichen Ritt.

Um so schöner, dass die wenigen Teilnehmer den Track loben und schätzen. Ich wollte, dass man eine Herausforderung bekommt, die fahrbar ist, die nicht nur fordert durch extreme Untergründe, sondern durch Vielfalt, Eindrücke und Länge. Danke euch für die Rückmeldungen, dies scheint gelungen!

Fabian und Frank haben die Strecke als Overnighter beendet. Sie haben sich gefunden, den Austausch unter sich und mit der Natur. Das Gesicht von Frank im Ziel sprach für sich.

Ich höre oft, dass die Tracks hart und lang sind – das ist Absicht. Es war auch nie das Ziel, dass man antritt und „einfach“ beendet. Eine Herausforderung darf scheitern, darf Teil eines Prozesses sein. Daher der Aufruf, nicht erst versuchen, wenn man sich sicher ist es zu schaffen. Ein Versuch bleibt ein offenes Ergebnis, bis es abgeschlossen ist.

Asphalt

Die Asphaltstrecke war in diesem Jahr nur sehr wenigen Veränderungen unterworfen. Es gibt alle 2 Jahre eine neue Route. Ansonsten nutze ich eine Route und im Folgejahr geht es entgegengesetzt auf die gleiche Route, was enorm viel verändert für Fahrer und Erlebnis. In diesem Jahr hat Paul die Strecke final geschafft, hat sich – so meine ich – ordentlich ausgetobt und seine Herausforderung gefunden.

TE, ein Angebot

Wer die Routen fahren will, sie als Inspiration nutzt – der Komoot Account von TE speichert die Routen nach Plan und Ist, Gefahren; so dass ihr euch gern darauf einlassen könnt, mit oder ohne Event.

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Von Frank Bültge

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3 Kommentare

  1. Ich wäre sehr gerne mit gefahren. Als ich das erste Mal von diesem „Event“ gehört hatte, hab ich mir gedacht, da musst du mit fahren. Da vor allem noch ein Teil der Strecke bei mir zu Hause vorbei führt. Aber leider hat dann ein guter Freund letzte Woche an diesem Tag seine Hochzeit gefeiert und da musste ich hin.
    Wenn es nächstes Jahr klappt, bin ich auf jeden Fall dabei. Freue mich schon darauf.

  2. bis jetzt hat sich eine Teilnahme für mich zeitlich noch nie ergeben, aber ich lese mit großem Interesse mit und schaue mir auch die Routen gern an – für Streckeninspiration in der alten Heimat und hoffentlich einmal für eine Fahrt über die ganze Distanz, ob im Rahmen von Thüringen erfahren oder solo sei dahingestellt. Danke deswegen also vielmals für deine Mühe von einer anonymen Stimme aus dem Netz.

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