Das Blog ist eine „Scheibe“

Die Zeiten ändern sich.

Dieser Beitrag scheint älter als 14 Jahre zu sein – eine lange Zeit im Internet. Der Inhalt ist vielleicht veraltet.

Das Blog ist eine Technologie, die uns einfach und schnell ermöglicht unsere Gedanken, Ideen oder allgemein: Inhalte, nach Außen in die weite Welt zu publizieren. Die Scheibe dreht sich, mal schnell mal langsam, die Fliehkraft sorgt dafür, dass man manche Mensche schnell wieder verliert, andere bleiben im Zentrum und mir nahe. Ohne Blogs wäre das Internet für mich nicht das, was es ist. Trotzdem ist nicht alles so wie man es sich wünscht und ich kämpfe oft für Themen, die ich als Werte sehe oder die mir wichtig sind.

Das können Standards im Konzern sein oder auch nur Hilfe für Menschen in anderen Ländern, die ich bereist habe und die mir ans Herz gewachsen sind. Aber ich stehe auch für Geradlinigkeit und Ehrlichkeit ein und ich versuche immer meinen Weg zu gehen, keine Vorurteile zu haben, egal wer mir gegenüber tritt. Ein wichtiger Faktor in meiner Person ist das Geben; meine Frau meint, dass es zu viel ist und ich daher nie Zeit habe und lieber anderen Menschen helfe als die eigenen Themen abzuarbeiten. Aber sie toleriert es nicht nur, sie unterstützt es, sie spendet ihre Zeit um mir mehr Zeit zu geben!

In manchen Fällen fällt es mir aber schwer an meinen Idealen fest zu halten und einige Kommentare zu meinem letzten Beitrag sind solche Fälle.

Mein Blog ist eine Möglichkeit etwas zurück zu geben, etwas von dem, was ich gelernt habe. Das mache ich gern und kostenlos. GPL ist eine Lizenzform, die die Codequalität enorm steigern kann und die mich in die Lage versetzt, dazu zu lernen. Dies ist einer der Gründe, warum ich mich dafür entschieden habe. Aber kostenlose Lösungen, sei es Software oder nur Hilfe im Freundeskreis hat nichts damit zu tun, dass man nimmt und nicht gibt.

Wenn ich Menschen im Haus habe, die sich ihre Zeit nehmen um mir zu helfen, um mir Lösungen bereit zu stellen, dann habe ich immer etwas für sie übrig. Das fällt immer anders aus, ist es heute der Grillabend, morgen der Kasten Bier für den Nachbarn, so kann es in anderen Fällen bares Geld als Dankeschön sein.

Ich finde es traurig, dass man gerade in der offenen, noch recht freien Welt des Internet das Spenden immer nur auf finanzielle Mittel bezieht. Die Form der Spende ist nicht das Thema, es ist die Art und Weise wie man sein Danke an den Mann bringt.

Wieviele Institutionen können nur existieren, forschen, dem Menschen eine wunderbare Freizeitunterhaltung bieten, weil es andere Menschen gibt, die dafür spenden – ob in den freien Stunden mit eigener Arbeit oder mit finanziellen Mitteln. Der Weg ist in vielen Bereichen egal, es ist der Wille zur Tat, der diese Menschen von denen unterscheidet, die immer nur nehmen und im Extremfall dann auch noch maulen oder es besser wissen.

Es gibt Hoffnung

Zum Glück gibt es aber Menschen die das nicht so sehen, die wissen, dass man Danke sagen kann. Sie finden eine Form, egal ob Geld, Postkarte, Buchsendung oder die sehr nützlichen Hilfen bei diversen Projekten. Zum Glück gibt es die vielen ungenannten Helfer, die mal hier mal da eine Sprachdatei zum Plugin liefern, ganze Seiten in andere Sprachen übersetzen, Fehler finden und sinnvoll mitteilen. Es gibt sie und daher werde ich auch vorerst keine Konsequenzen aus dem letzten Artikel ziehen, ich will einfach diese Menschen nicht bestrafen, möchte weiter die netten Kontakte über das Blog bekommen, mit ihnen schreiben, für mich schreiben, reden oder auch zusammen sitzen und das gewollte Netzwerk pflegen.

Danke
Daher danke ich hier all denen, die sich die Mühe machen und meine Fehler in Codeschnipseln, in Plugins, in Themes, in Büchern oder in Beiträgen finden, sie mir mitteilen, mitteilen in einer respektvollen Form des menschlichen Umgangs. Ich danke den Menschen, die mir in diversen Projekten helfen ein besseres Produkt zu machen. Aber auch die, die nicht hier schreiben, die mich anrufen, die sich die Mühe mache und mir zeigen, dass meine kleine Arbeit nützlich ist, auch denen möchte ich danke sagen. Ich kann hier noch viele andere Themen nennen, wo ich Hilfe erfahren habe, wo ich mich bedanken muss und ich hoffe, dass ich das immer gebührend getan habe und dass niemand so empfindet, wie ich als ich einige der Kommentare zum letzten Beitrag gelesen habe.

Und weiter?

Das Thema ist vielschichtig und gibt reichlich Stoff für Diskussion wie die Kommentare und Beiträge auf meinen letzten Beitrag gezeigt haben. Zum einen liegt das sicher darin, dass das Thema viel Raum für weitere anschließende Themen gibt, aber es liegt auch daran, dass man verschiedene Sichten und Meinungen zum Thema hat; aber es liegt auch daran, dass ein Teil unserer Gesellschaft nur konsumiert, nichts produziert. Es schmerzt, wenn andere der Meinung sind, dass ich mich besser vermarkten soll, dass ich Werbung einsetzen soll, 2000€ scheinen ja locker drin zu sein und und und.
Ich weis, ich bin nicht der beste Geschäftsmann, aber ich gehe aufrecht und stehe immer zu dem, was ich sage. Es tut sehr weh, wenn Leute sagen, dass man das erste Buch fast verschenkt und das zweite teuer an den Mann bringt. Ich vermute, dass die Aussage ohne Einblicke in das Verlagswesen getan wurde, denn wenn man dort ein wenig schnuppern durfte, dann weis man, dass wir als Autoren wenig Mitsprache haben, dazu müssten wir via Open Book schreiben und nicht die Arbeit des Lektorat, Vertrieb, Gestaltung und Druck an den Verlag abgeben. In einem Buch wie das meinige steckt enorm Zeit und Arbeit drin, solche Verkaufszahlen kann man in der Branche gar nicht erreichen, dass es das aufwiegt. Ich für meinen Teil mache das, weil ich Herausforderungen mag, weil ich neue Sachen probiere

Werbung war und ist hier ein Thema, allerdings sind die meisten meiner Besucher technikaffine Leute, die kommen mit Addons im Browser um die die Werbung nicht zu sehen und wenn nicht, dann ignorieren sie diese, denn sie suchen Inhalt. Nur sehr wenige klicken bewusst darauf. Werbung kann ein Blog finanzieren, aber dann muss man agiler werben. Bisher ist das Blog ein Hobby, ich habe einen guten Job, den mache ich gern und mein Blog ist in der Freizeit entstanden. Ich finde es toll, was ich damit erreicht habe; ich freue mich, dass man mich liest aber ich falle auch immer wieder auf die Nase, weil man merkt, dass Leute nur selten bereit sind etwas zurück zu geben.

Meine Leserzahlen überwältigen mich und zeigen mir, dass ich Inhalt habe, den ihr lesen wollt. Wen dem so ist, dann zeigt das auch, in welcher Form auch immer. Vielleicht verliere ich den einen oder anderen Leser, vielleicht schimpft er gerade über mich, aber – das ist mein Blog und mein Blog ist mein Blog! Auch dieses kleine Blog braucht Webspace und mein Trafic bewegt sich immer bei ca. 60 – 70.000 Pageimpressions im Monat. Dies ist toll, macht aber auch sorgen, wenn der Webspace das nicht mehr mit macht, da heißt es updaten oder bremsen. Daher ist aktuell auch kein Syntaxhighlightning möglich, zu viel Last für ein privates Webspacepaket. Vielleicht ist das der erste Ansatz um nach Werbung ausschau zu halten.

Aber ich bin es leid und müde, ich kann nicht alle Gedanken in Worte fassen, dass kostet Zeit und Mühe. Trotzdem wollte ich die Gedanken und Kommentare zum letzten Artikel nicht einfach so stehen lassen und wer mich kennt, der weis, dass ich einfach schreibe, von oben nach unten, aus dem Kopf heraus. Kein Korrekturlesen, kein Verbessern. Darum wird es auch jetzt wieder Raum für Gedanke von Euch geben, mehr Input oder Stoff, meine Aussagen wiederlegt. Darum freue ich mich noch immer auf eure Kommentare, gern lese ich sie, gern denke ich darüber nach – aber ich brauche keine Verletzungen an meiner Person, dafür muss ich keine Zeit opfern.

Von Frank Bültge

bueltge.de [by:ltge.de] wird von Frank Bültge geführt, administriert und gestaltet. Alle Inhalte sind persönlich von mir ausgewählt und erstellt, nach bestem Gewissen und Können, was die Möglichkeit von Fehlern nicht ausschließt.